Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

EMCAPP Journal 2

58 verteidigt. Demnach muss man sich gegen den Zeitgeist, gegen alle postmodernen oder anderen relativistischen Tendenzen stellen, demnach muss der Leib Jesu eine Rolle als Träger, als Verteidiger der absoluten Wahrheit einnehmen, muss gegen die lügenhaften Systeme anderer Weltanschauungen zu Felde ziehen. Darin liegt viel Wahres, leider aber auch Falsches. Wohl gibt es Absolutes, doch ist dies in erster Linie DER Abso- lute, DER Objektive. Sicher schenkt Er Seinen Kindern besonderen Zugang zu Seiner Wahrheit, dennoch haben wir DAS Absolute nicht gepachtet, liegen wir, allein weil wir Christen sind, noch lange nicht in allem, was wir sa- gen und denken, vollkommen richtig. Auch wir interpre- tieren die Wirklichkeit und tun dies nicht allein in der Ausrichtung auf den Absoluten, auch wir sind von fami- liären und gesellschaftlichen Grundannahmen geprägt, stehen nicht völlig jenseits aller Konsens- und Kohärenz- dynamik, auch wir als Christen können und werden im- mer wieder irren. Berücksichtigen wir dies nicht, kann es mitunter zu einer seltsamen Arroganz kommen, die der Sache Jesu keine Ehre bringt: „Tatsächlich kann ein seltsamer Nebeneffekt der Beziehungswiederherstellung zu Gott in der Ent- wicklung eines falschen Selbstvertrauens bestehen, das dazu führt, dass wir so tun, als wären wir völlig immun gegenüber jeglichem Irrtum und eigennützigem Vorur- teil.“ (Johnson, 1997, S. 17) Doch dann gibt es die andere Position, die allein den Du- Glauben betont, allein die Bezie-hung, das persönlich im Rahmen der Vertrautheitsbeziehung von Jesus Er- fahrene. Jede Suche nach absoluter Wahrheit wird heftig kritisiert, dagegen gefordert, für die Unterschiedlichkeit unserer Bilder der Wirklichkeit, sowie für die je nach Situation andersartige Beurteilungs- und Handlungsan- weisung Jesu offen zu sein. Auch diese Position hat ihre Gefahren, ein Du-Glaube, für sich genommen, kann zu einer von Jesus nicht inten- dierten Beliebigkeit führen. Eine einseitige Betonung der Vertrautheitsbeziehung kann dazu verleiten, dass jeder seine Glaubensinhalte beliebig füllt, sich seinen eigenen Glauben subjektiv „zusammenzimmert“. Wir brauchen zu unserem Du-Glauben klare Inhaltsorientierungen, wir brauchen einen, wenn auch nachgeordneten, Dass- Glauben, so wie er uns im Wort Gottes geschenkt wurde: „Christlicher Glaube ist begründet in dieser wesenhaft geschichtlichen, kontingenten, konkreten Offenbarung Gottes ... Es wäre nun freilich ein verhängnisvolles und funda-mentales, gleichwohl oft zu hörendes Mißver- ständnis, diese Konkretheit, Zeitbezogenheit und Relati- vität als Uneigentlichkeit, Vorläufigkeit mißzuverstehen. Gott ist insofern ‘relativ’, als er sich geschichtlich offen- bart, indem er Relationen setzt, sich in Beziehung setzt. Alles wäre verloren, würde man diese Relativität als Re- lativismus mißverstehen.“ (Hem-pelmann, 1995, S. 146) Die Bibel spricht weder einem radikalen Relativismus noch dem völligen Absolutismus das Wort. Zwar spricht sie von Gott als dem absoluten Richter und der absolu- ten Wahrheit, dennoch stellt es für uns Menschen ein Problem dar, diese absoluten Wahrheiten zu erkennen. Obwohl sich die absolute Wahrheit nicht ändert, ändern rically, establishes relations, enters relationships. Eve- rything would be lost if one misunderstood this relativity as relativism.” (Hempelmann, 1995, p. 146) The Bible speaks the Word neither to a radical relativism nor to complete absolutism. While it does speak of God as the absolute judge and the absolute truth, recognising these absolute truths does, however, present us humans with a problem. Although the absolute truth does not change, our perception, understanding and interpretati- on of this truth do change. Now, as Christians, we are, on the one hand, in a diffe- rent position from secular science regarding the theory of knowledge. The main problem of all striving for right knowledge, the dependence on subjective fundamental assumptions, is, in principle at least, raised onto a com- pletely new level. God has given us, in His Word, a frame of reference for interpreting this world, we no longer de- pend only on interpretations according to what we see fit: instead, essential parameters are accessible to us. On the other hand, this does not dispose of all problems: there are still areas where God too has revealed nothing new to us, where we receive no information in His Word. And although, in the areas which He does address, His message will always be complete and correct, this will not be true of our hearing, our interpretation. Important fundamental assumptions have been given to us, but this does not always automatically lead to correct deciphe- ring, to right interpretations. A distinguishing mark of a Christian should thus be a humble attitude, the acceptance of the partial nature of all knowledge, the awareness of one’s own dependence on God, while, at the same time, using all the possibilities given by God. 1 Cor 13, 12: “Now we see a poor reflection as in a mirror; then we shall see face to face. Now I know in part; then I shall know fully, even as I am known.” Knowledge is important, battling for adequate pictures of reality is important. Yet even “Christian knowledge” is and remains limited! 14. Through God’s grace we have life, despite limited knowledge! “Christian knowledge”, and therefore Christian psycho- logy as well, thus provides an improvement, but not yet a complete solution for the problem of knowledge. Does this situation regarding knowledge not make you afraid? Once again, and regarding all further statements in the two textbooks, let this be said: We do not believe that we can eliminate this confusion by struggling more and more for even better Christian knowledge, for more exact pictures of human beings in the light of God. Although all this is important, what fi- nally counts is that we will find our ultimate firm footing, our real orientation, nowhere other than in Him alone, in His person; only in the relationship with Him do we find rest, security and firm footing. Right knowledge is not ultimately most important, HE is greater! Christian Psychology

Pages