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EMCAPP Journal 2

75 Neologismus 4 Widerfahrnis und Erkenntnis Die Grundzüge eines personal bestimmten, biblischen Erkenntnisweges lassen sich anhand von Jesu Aussagen in Johannes 14 darstellen. Joh 14, 21–23: „Wer meine Gebote hat und hält sie, der ist’s der mich liebt. Wer mich aber liebt, der wird von meinen Vater geliebt werden, und ich werde ihn lieben und mich ihm offenbaren. Spricht zu ihm Judas, nicht der Iskariot: Herr, was bedeutet es, dass du dich uns offenbaren willst und nicht der Welt? Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wer mich liebt, der wird mein Wort halten; und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm nehmen.“ Nicht wir haben Gott zuerst geliebt, sondern er uns, die Initiative geht von ihm aus. Er hat das Eigentliche getan, hat durch den Tod seines Sohnes die Möglichkeit für eine Vertrautheitsbeziehung geschaffen, in der er uns Offen- barung schenken will. Selbst die Interpretation dieser geschenkten Botschaft gelingt nicht allein von mir aus, ich kann Erkenntnis oder Gehorsam, Liebe und Hingabe nicht herstellen. Das Wichtigste im Leben und in der Erkenntnis kann ich nicht machen, es geschieht an mir. Ich kann es mir nicht nehmen, nur empfangen. Das Eigentliche widerfährt: Gottes Liebe, sein Beziehungsangebot, seine Offenbarungsbotschaft werden geschenkt. Erkenntnissubjekt <---------------- Gott offenbart Gott tut das Eigentliche. Doch was tun wir? Wir lassen zu, wir willigen ein: Wir antworten. Zuerst antworten wir, indem wir bereit sind, Gott als Herrn anzuerkennen, unsere Selbstbestimmtheit aufzu- geben. Nur so kann er uns in eine Vertrautheitsbeziehung führen, in der wirkliche Herzensoffenbarung möglich ist. Der Mensch antwortet: AnerkennenvonGottesHerrschaft Erkenntnissubjekt ----------------------> Dieser Herrschaftswechsel führt uns aus der Verblen- dung unseres Erkenntnisvermögens. Dazu gehört es, dass wir dem Anspruch Gottes, seinen Forderungen in unse- rem Leben Raum geben. Zu einem biblischen Erkennen gehört ganz wesentlich das Handeln aus Liebe im Gehor- sam zu Gottes Wort. Der Mensch antwortet: Gehorsam Gott gegenüber, handeln aus Liebe Erkenntnissubjekt --------------------> Auf der Basis, dass Gott uns zuerst geliebt hat, im An- erkennen seiner Herrschaft und im Gehorsam seinem Wort gegenüber sind wir dann aus der Vertrautheit mit ihm aufgefordert, uns als Erkenntnissubjekt auch auf un- sere Erkenntnisobjekte einzulassen. Um zu erkennen, ge- ben wir die Distanz ihnen gegenüber auf, sind bereit, uns persönlich einzubringen. Der Mensch antwortete: Einlassen auf Gott und nachfolgend auf die Erkenntnisobjekte. Erkenntnissubjekt ----------------------> Wollen wir etwas über den Menschen erkennen, müssen wir, in der Beziehung zu Gott, auf Menschen zugehen, Anteil nehmen und geben, uns verändern lassen, selbst Stellung beziehen und sogar zulassen können, existenzi- ell aufeinander angewiesen zu sein. Unser gesamtes Antworten soll als Kreislauf verstanden werden. Gott offenbart, lässt uns Botschaften zuteilwer- den, tut das Eigentliche, liebt zuerst. Wenn wir uns nicht verweigern, das Wenige, was wir verstanden haben, ge- horsam in die Tat umsetzen, so viel Anteil nehmen etc., wie uns schon möglich ist, kommt der Kreislauf in Bewe- gung und Gott kann uns weiter führen. Wir sollen, wie im Gleichnis mit den Talenten (Mt 25, 14 –30) ausgedrückt, mit dem arbeiten, was wir haben, was uns anvertraut ist, egal, wie viel oder wenig es ist. Hauptsache, wir vergraben es nicht, sondern „wuchern“ mit unserem Pfund, dann kann uns mehr geschenkt wer- den, dann kann der Raum der Vertrautheitserkenntnis größer werden. Wenn uns bereits mehr widerfahren ist, wir mehr ver- standen haben, kann Gott sein Beziehungsangebot in- tensivieren, tiefere Aspekte seines Wesens und seines Willens offenbaren, und wir können ebenfalls ein vertief- tes Ja zu ihm sprechen. Der Kreislauf geht in eine zweite Runde. Ein echtes Wachstum an Vertrautheitserkenntnis kann entstehen.

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