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EMCAPP Journal 2

59 sich doch unsere Wahrnehmung, unser Verständnis und unsere Interpretation dieser Wahrheit. Als Christen sind wir nun einerseits in einer anderen erkenntnistheoretischen Grundposition als die säkulare Wissenschaft. Das Hauptproblem allen Ringens um rech- te Erkenntnis, die Angewiesenheit auf subjektive Grund- annahmen, ist zumindest prinzipiell auf eine ganz neue Ebene gehoben. Gott hat uns in Seinem Wort einen Deu- tungsrahmen zur Interpretation dieser Welt geschenkt, wir sind nicht mehr allein auf Deutungen nach unse-rem Gutdünken angewiesen, wesentliche Grundparameter sind uns zugänglich. Andererseits sind damit nicht alle Probleme beseitigt: Es gibt immer noch Bereiche, zu denen uns auch Gott nichts Neues offenbart, wir in Seinem Wort keine Informatio- nen erhalten. Und auch in den Bereichen, zu denen Er spricht, wird zwar Seine Botschaft, nicht aber unser Hö- ren, unsere Deutung immer vollständig und korrekt sein. So sind uns wichtige Grundannahmen gegeben, doch führt dies nicht automatisch immer zu rechten Deutun- gen, zu richtigen Interpretationen. Erkennungszeichen eines Christen sollte somit eine de- mütige Haltung sein, die Akzeptanz des Stückwerkcha- rakters aller Erkenntnis, das Wissen um die eigene Ange- wiesenheit auf Gott bei gleichzeitiger Nutzung aller von Gott gegebenen Möglichkeiten. 1 Kor 13, 12: „Wir sehen jetzt durch einen Spiegel ein dunkles Bild; dann aber von Angesicht zu Angesicht. Jetzt erkenne ich stückweise; dann aber werde ich erken- nen, wie ich erkannt bin.“ Erkenntnis ist wichtig, ein Ringen um angemessene Bil- der der Wirklichkeit ist wichtig. Doch auch „christliche Erkenntnis“ ist und bleibt begrenzt! 14. Durch Gottes Gnade haben wir Leben, trotz begrenzter Erkenntnis! Auch „christliche Erkenntnis“, folglich auch Christliche Psychologie, bietet also eine Verbesserung, aber keine völlige Lösung der Erkenntnisproblematik. Macht diese Erkenntnissituation nicht Angst? Noch einmal und über alle weiteren Aussagen der beiden Lehrbücher sei es gesagt: Wir glauben nicht, dass wir diese Verwirrung beseitigen können, indem wir noch mehr um noch bessere christ- liche Erkenntnis, um exaktere Bilder des Menschen von Gott her ringen. Auch wenn all dies wichtig ist, so gilt doch, dass wir letztendlichen Halt, echte Orientierung nirgends anders als nur in Ihm allein, in Seiner Person finden werden, nur in der Beziehung zu Ihm können wir zur Ruhe kommen, Sicherheit und Halt finden. Nicht die rechte Erkenntnis ist das letztendlich Wichtigs- te, ER ist größer! Zwar wollen wir das Gesagte nicht zunichtemachen oder gar als Aufruf zur Denkfaulheit verstanden wissen, und doch wissen wir: Gott nutzt auch unsere mangelhaften, ja sogar unsere falschen Bilder! While we do not wish to nullify everything that has been said or even to have this understood as a call to laziness, we do know that God also uses our incomplete, yes, even our wrong pictures! If we honestly want in our hearts to help others, to serve God, and if, at the same time, much in our understanding of humans is still defective, this may not be good, but, on the other hand, it is not something which will completely nullify our efforts. If we are standing in trust towards Him, this applies: Our limited knowledge + GOD’S GRACE = LIFE If we hold out to Him our understanding so far, if we stretch out for His grace, He will surely correct our un- derstanding more and more. Yet, we should have no fear. “Until the time comes”, He uses even our incomplete un- derstanding, blesses us, leads us to life. He is greater; we do not have to be afraid that we are required to know eve- rything already. Knowledge is partial, its completion is yet to come. The aim of knowledge is not full knowledge of all things, but rather a knowledge of the essential. And: Love is more important than all knowledge! Christian Psychology

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